In ländlichen Haushalten in Entwicklungsländern wird heute überwiegend offenes Feuer im Innenraum zum Kochen und Heizen verwendet. Die traditionelle Bauweise sieht keinen Kamin vor. Beißender Qualm füllt den Koch- und Aufenthaltsraum, bis er sich seinen Weg ins Freie durch das Dach gesucht hat.
Wer schon vom Säuglingsalter an dieser Situation ausgesetzt ist, leidet als junger Mensch bereits unter chronischen Bronchialentzündungen und schweren Erstickungsanfällen. Auch massive arterielle Durchblutungsstörungen kommen häufig vor, wie man sie als Spätfolgen bei chronischen Rauchern kennt (zum Beispiel Raucherbein).
Sehr häufig sind Unfälle am offene Feuer im Wohnraum. Meist handelt es sich bei den Opfern um Kleinkinder, die ins offene Feuer gefallen oder gekrabbelt sind und sich an Händen und Füßen verletzt haben. Schwere Entstellungen und Behinderungen oder der Verlust der Gliedmaßen sind nicht selten die Folge.
Die Möglichkeiten für eine qualifizierte Behandlung sind in den entlegenen Dörfern nicht gegeben und so entstehen während des Heilungsprozesses schwerste Behinderungen für den Rest des Lebens. Muskeln, Sehnen und Bänder ziehen sich zusammen, schränken die Beweglichkeit bis hin zur vollständigen Steife ein.
Die traditionelle Methode des Kochens am offenen Feuer nutzt den Energieinhalt der verwendeten Brennstoffe, meistens Holz aus den umliegenden Wäldern, nur sehr unzureichend. Der Druck auf die bewaldeten Flächen steigt ständig an, mehr und mehr Baumbestand wird gerodet, unnötig große Mengen von CO2 werden ausgestoßen. Neben den bekannten Umweltproblemen führt dies auch dazu, dass die Frauen immer weitere Wege zurücklegen und oft den Großteil des Tages mit dem Sammeln von Brennstoff verbringen müssen. Frauen sind meist traditionell für die Küche und damit auch für die Beschaffung von Brennmaterial verantwortlich.